Presseinformation 113/2009

Demokratisch, parlamentarisch, gut?

Demokratie als Herausforderung - Vortragsreihe des Colloquium Fundamentale des ZAK
Skizze mit mehreren sprechenden Köpfen
Das Volk redet – wird es vom großen „parleur“, dem Parlamentsvertreter richtig verstanden? (Illustration: Cécile Noel)

Ist unsere Demokratie den gegenwärtigen Herausforderungen gewachsen? Dieser Frage geht das Colloquium Fundamentale des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT in diesem Wintersemester nach. Den Eröffnungsvortrag am Donnerstag, 29. Oktober, 18.00 Uhr hält Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus von Beyme, Emeritus für Politikwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er spricht über Parlamentarische Demokratie, Politikverdrossenheit und Demokratiereform. Veranstaltungsort ist der NTI-Hörsaal, Gebäude 30.10, Engesserstraße 5.

Die Vortragsreihe ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Wissenschaftsjahres 2009, in dem Karlsruhe der "Treffpunkt der Wissenschaft - Herausforderung Demokratie“ ist. Die bundesweit zehn Treffpunkte der Wissenschaft werden von der Robert Bosch Stiftung gefördert und in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag realisiert. Weitere Informationen hierzu im Internet unter: www.staedte-im-wissenschaftsjahr.de.
Das deutsche Grundgesetz wird 60 Jahre nach dessen Verkündung als Basis der Demokratie und Hort der Freiheit verstanden. Angesichts der etwa fünfzig Änderungen, wie etwa beim Asylrecht, in Zusammenhang mit der Europäischen Union und bei Regelungen der Deutschen Einheit, zeigt sich das Grundgesetz als überaus anpassungsfähig.  Aber wie steht es um die Zukunft? Vor dem Hintergrund der Revolution der 68er und des 20jährigen Jubiläums des Mauerfalls befasst sich das Colloquium Fundamentale mit aktuellen Herausforderungen der Demokratie in Zeiten der Globalisierung: Wirtschaftskrise und Ökologie, Bildung und Chancengleichheit, Diaspora und Global Politics, Moderne Kriminalität und Extremismus, Rechtslage der Neuen Medien und Sicherheitspolitik werden einige der zu erörternden Schwerpunkte sein. Fragen nach dem Grundkonsens der Gesellschaft und dem Selbstverständnis unserer Demokratie sind die Leitgedanken der Reihe. Gefragt wir auch nach der Zukunft der Europäischen Union. Übernimmt die EU die Funktion eines Friedensgaranten und Gewährleisters von großräumigen Handelsbeziehungen, Wirtschaftsstrukturen und Kulturwerten, so liegt die Frage nahe, was dies für die Identität, die Verantwortungsbereitschaft und für die Verhaltensweisen unseres demokratischen Zusammenlebens bedeutet.

Mann sitzend

Professor Klaus von Beyme (Foto: privat)

Der erste Referent der Reihe, Klaus von Beyme, promovierte und habilitierte an der Universität Heidelberg nach seinem Studium der Politikwissenschaft, Geschichte, Soziologie und Kunstgeschichte in Heidelberg, München und Paris. Von 1967 bis 1973 war er Professor für Politikwissenschaft in Tübingen und erhielt 1972 einen Ruf an die Universität Frankfurt am Main. Von 1974 bis 1999 war er Professor für Politikwissenschaft in Heidelberg. Er war und ist Mitglied verschiedener Vereinigungen, unter anderem des Research Council am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz, des Kuratoriums am Wissenschaftszentrum Berlin, des Vorstandes der Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in  den neuen Bundesländern, des Beirats am Wissenschaftskolleg in Berlin und der Akademie Berlin-Brandenburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Vergleichende Systemforschung (Ost- und Westeuropa), Politische Theorie, Policy-Analyse zu den Themen Kulturpolitik, Kunst und Politik sowie Wohnungsbau- und Städtebaupolitik.

Weitere Termine und Referenten der Veranstaltungsreihe sind:

05.11.2009 - 20 Jahre Mauerfall – Was hat sich verändert?
Bärbel Bohley, Mitbegründerin des Neuen Forums,
DDR-Bürgerrechtlerin und Malerin

12.11.2009 - Die Revolution der 68er – Was war links?
Filmvorführung mit anschließender Diskussion
Andreas Christoph Schmidt, Regisseur und Drehbuchautor
Dr. Wolfgang Kraushaar, Politikwissenschaftler, Hamburger Institut
für Sozialforschung Prof. Dr. Klaus Meschkat, Emeritus der Soziologie, Leibniz Universität Hannover

10.12.2009 - Demokratie – Integration – Bildung:
Was ging schief, was ist zu tun?
Prof. Dr. Werner J. Patzelt, Lehrstuhlinhaber für Politische Systeme
und Systemvergleich, Technische Universität Dresden

17.12.2009 - Extremismus und Sicherheitspolitik:
Zusammenhänge und Widersprüche?
Kay Nehm, Generalbundesanwalt a.D.

14.01.2010 - Streitgespräch: EU-Verfassung und Grundgesetz:
Auf dem Weg zum Bundesstaat oder zum Staatenbund?
Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Tomuschat, Emeritus für Öffentliches
Recht, Völker- und Europarecht, Humboldt-Universität Berlin
Prof. Dr. Dietrich Murswiek, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Öffentliches Recht, Albert-Ludwig-Universität Freiburg

21.01.2010 - Finanzkrise: Ursachen und Folgen?
Gerhard Stratthaus, Finanzminister a.D. von Baden-Württemberg,
Mitglied des Leitungsausschusses der Finanzmarktstabilisierungsanstalt, Präsident der Führungsakademie Baden-Württemberg

28.01.2010 - Podiumsdiskussion: Europäische Demokratie(n) oder Demokratisierung Europas?
Mit namenhaften Vertretern aus Politik, Wissenschaft
und den Medienlloquium Fundamentale WS 09/10

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg ist für einen Vortrag angefragt.

Weitere Informationen unter: www.zak.kit.edu .

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung - Lehre – Innovation in einem Wissensdreieck.

pe, lg, 22.10.2009
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