KIT-Studis zündeln in Südfrankreich

Feuer-Exkursion "brûlage dirigée": Junge Geographen lernen Maßnahmen zum Schutz der Wälder gegen Brände

Feuer ist in Ökosystemen des Mittelmeergebietes ein natürlicher Faktor, beispielsweise in heißen und trockenen Sommern. Gerät ein Brand jedoch außer Kontrolle, wird er zur Bedrohung für Menschen und Natur. Waldbrandexperten in Südfrankreich versuchen daher, Großbrände zu verhindern, indem sie mit „kontrolliertem Brennen“ den Anteil von leicht entflammbarer Biomasse wie Gräsern und Büschen reduzieren.

Mit dem Thema Waldbrand setzte sich eine Gruppe von 16 Studierenden des KIT unter der Leitung von KIT-Wissenschaftler Dr. Christophe Neff bei der Lehrveranstaltung „brûlage dirigée“ im Südfrankreich auseinander. „Die Studierenden lernen unter Anleitung von Experten in der Praxis, wie Großbrände verhindert und das empfindliche Ökosystem Wald langfristig geschützt werden kann“, erklärt Neff die Ziele der Lehrveranstaltung.

 

Bilder von der Lehrveranstaltung im KIT-Facebook-Profil

 

Annette Melvin, Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Schramberg, begleitete die einwöchige Veranstaltung. Sie befürchtet, dass die Waldbrandgefahr durch den Klimawandel im Schwarzwald ansteigt, insbesondere im Raum Schramberg. Der KIT-Geograph Neff beurteilt die Risiken in Mitteleuropa ähnlich: „Soweit die Klimaszenarien stimmen, wird man wohl mit einer Erhöhung der Waldbrandrisikos im Schwarzwald und in anderen Regionen in Mitteleuropa rechnen können“, so Neff.

Die Studierenden hörten beim Besuch der Berufsfeuerwehr Carcassonne Vorträge über das Vorgehen bei kontrollierten Bränden sowie bei Geländegängen über Maßnahmen zum Schutz der Wälder gegen Feuer. Außerdem erlebten sie bei der Stützpunkt-Feuerwehr Puichéric „brûlage dirigée“ live – die Feuerwehr legte einen Böschungsbrand, um den jungen Geoökologen und Geographen den Umgang mit kontrolliertem Feuer zu demonstrieren.

 

sk, 02.03.2011