Luftfahrt: Pendler überfliegen den Stau

Wer hatte nicht schon einmal den Wunsch, dem allmorgendlichen Stau auf dem Weg zur Arbeit auf dem Luftwege zu entgehen? MIt dieser zunächst abenteuerlichen Idee befasst sich das EU-Projekt myCopter.

Erforscht werden darin technologische Grundlagen für die spätere Entwicklung von „Personal Aerial Vehicles“ (PAVs), die individuellen Luftverkehr für Pendler in von Stau geplagten Städten ermöglichen. Wissenschaftler des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT beschäftigten sich als Projektpartner mit den soziotechnischen Rahmenbedingungen der Zukunftstechnologie. Sie identifizierten Anforderungen an die Infrastruktur, schätzten den Einfluss von Wetterbedingungen ab und befragten Nutzer zu ihren Erwartungen.

Neben Herausforderungen, etwa hinsichtlich der Energieversorgung oder der Lärmbelastung, wurden dabei auch weitere noch zu lösende Fragestellungen sichtbar. So ergaben die Diskussionen mit Bürgern, dass sich viele für den Weg zur Arbeit einem autonomen Fluggerät anvertrauen würden, im Freizeitverkehr jedoch selbst die Kontrolle übernehmen möchten. Diese unterschiedlichen Autonomiegrade müssten, so die Wissenschaftler, bei der Planung der Infrastruktur, der Ausbildung potentieller Nutzer, sowie für die Ausgestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstellen im Fluggerät berücksichtigt werden.

Ihre Erkenntnisse präsentierten die Projektpartner am  20. November im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig: Pressinformation des DLR.

 

kes, 28.11.2014