Rollendes Labor von KIT und AVG: auch im Karlsruher Stadtbahntunnel unterwegs

Messbahn nimmt die neue Schienen-Infrastruktur im Tunnel genauer unter die Lupe – Erkenntnisse für Attraktivität und Wirtschaftlichkeit
Messgeräte auf dem Dach einer Trambahn
Die auf dem Fahrzeugdach montierte Box beinhaltet Datenrekorder, Messverstärker, LTE-Modem, Switch als Verbindung zu weiteren Messverstärkern im Innenraum des Fahrzeugs und Sensorversorgungen. (Foto: Markus Tesar, KIT)
Trambahn unterwegs in Karlsruhe Paul Gärtner, KVV
Trambahn unterwegs in der Stadt. Mit einem rollenden Labor werden Daten zum Zustand der Bahninfrastruktur im Karlsruher Stadtbahntunnel gesammelt. (Foto: Paul Gärtner, KVV)
Messfahrzeug im Karlsruher Stadtbahntunnel Nicolas Lutterbach, KVV
Ein Messfahrzeug der AVG sammelte im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem KIT wertvolle Daten zum Zustand der Bahninfrastruktur im Karlsruher Stadtbahntunnel. Dieser soll im Dezember 2021 in Betrieb genommen werden. (Foto: Nicolas Lutterbach, KVV)

Seit gut einem Jahr sammeln dafür Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in einem Kooperationsprojekt mit der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) mit einem rollenden Labor auf Schienen Daten, auch im Karlsruher Stadtbahntunnel. Es geht darum, den Schienenverkehr hinsichtlich Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit zu optimieren.

„Das gibt uns die einmalige Möglichkeit, eine breite Datengrundlage auf einer Strecke zu generieren, auf der sich die Infrastruktur noch in einem komplett neuen Zustand befindet“, erläutert Markus Tesar, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fahrzeugsystemtechnik des KIT. „So können wir diese Daten mit späteren Werten vergleichen und Rückschlüsse ziehen, wie sehr sich die Schienen-Infrastruktur im Tunnel im Laufe der Jahre abgenutzt hat.“

Wertesammler auf Schienen

Eine kleine silberne Box auf dem Dach des rollenden Labors beinhaltet die Messtechnik, die täglich zuverlässig auf der Fahrt durch das Schienennetz in der Fächerstadt Werte sammelt: Pro Monat rund ein Terabyte an Daten. Ob Informationen über Bremsenergieverluste, Messgrößen wie Temperatur und CO2-Gehalt im Fahrgastraum, Beschleunigungskräfte am Fahrzeugkasten oder Traktionsleistung: Dem kommunalen Verkehrsunternehmen liefert das Forschungsprojekt in der Messbahn vom Typ „Citylink NET 2012“ wertvolle Erkenntnisse für den Erhalt der Infrastruktur und betriebliche Optimierungen.

jwa, 20.11.2020