Erste Signale aufgezeichnet – so klingen Marswinde

Ein gespenstisches, tiefes Dröhnen – so beschreibt die NASA die Geräusche, die Sensoren nun auf dem Mars aufgenommen haben. Ausgelöst hat sie ein Wind, der Anfang Dezember über den roten Planeten fegte. Die Aufnahmen kamen unerwartet, denn eigentlich sollen die unterschiedlichen Sensoren, die sich zurzeit für die Mission „InSight“ auf dem Mars befinden, vor allem Beben auf dem Planeten aufnehmen. „Wir haben die Seismometer vorab für die NASA in Schiltach getestet. Seit der InSight-Landung wurden nun die verschiedenen Geräte Schritt für Schritt in Betrieb genommen. Das Seismometer befindet sich vorläufig noch auf dem Deck und noch nicht auf dem Marsboden. So konnte es die vom Wind ausgelösten Vibrationen des Landers aufnehmen“, sagt Thomas Forbriger vom Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsobservatorium (Black Forest Observatory, BFO) des KIT und der Universität Stuttgart. Die Geräte haben außerdem die Umgebung fotografiert. „Aus den Bildern haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein digitales Geländemodell erstellt, um den bestmöglichen Standort für das Seismometer zu bestimmten“, so Rudolf Widmer-Schnidrig vom BFO, der momentan in Pasadena (USA) die Installation und Inbetriebnahme der Seismometer auf dem Mars begleitet. „Im Labor steht inzwischen ein großer Sandkasten, in dem das Gelände um den Lander auf dem Mars nachgebildet wurde. Hier üben die Ingenieurinnen und Ingenieure das Absetzen der Geräte und optimieren die Steuerung des Roboterarms.“ So hat eine Ingenieurin das digitale Geländemodell mit einer 3-D-Videobrille auf den Sandkasten übertragen und den Sand so lange verschoben, bis er auf das Modell gepasst hat. (swi)

Presseartikel: mars-mission-instrumententest-im-schwarzwald