Quantentechnologie: Verbundprojekt will ersten deutschen Quantencomputer entwickeln

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) steuert grundlegende technologische Entwicklungen für supraleitende Komponenten bei
Verbundprojekt will ersten deutschen Quantencomputer entwickeln
Für einen Quantenrechner aus Deutschland arbeitet das KIT daran, den Fluss von Quanteninformationen erheblich zu verbessern. (Grafik: Patrick Winkel, KIT)

Quantencomputer gelten aufgrund ihres enormen Potenzials als wegweisende Zukunftstechnologie. Das gerade gestartete Verbundprojekt QSolid will nun einen Quantenrechner mit Spitzentechnologie aus Deutschland entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf Quantenbits, kurz Qubits, sehr hoher Qualität mit geringer Fehlerrate. Ein erster Demonstrator soll ab Mitte 2024 in Betrieb gehen. Das Projekt wird vom Forschungszentrum Jülich koordiniert, das KIT steuert grundlegende technologische Entwicklungen bei.

Das Ziel der Arbeitsgruppen des KIT ist es, den Fluss von Quanteninformationen in den supraleitenden Komponenten erheblich zu verbessern. Ein Meilenstein zur Halbzeit des Projekts soll  das Erreichen von mehr als 97 Prozent Zuverlässigkeit bei der Vorbereitung der Quantenzustände in einzelnen Quantenbit-Bauteilen sein. Am Ende des Projekts soll dies für alle Qubits in einem Quantenprozessor gelten. „Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, werden am KIT mehrere Teams aus den Festkörper- und Materialwissenschaften, der Kryogenik, der Steuerelektronik, der Signalverarbeitung und der theoretische Modellierung zusammenarbeiten“, erläutert Ioan Pop vom Institut für Quantenmaterialien und Technologien, der die Aktivitäten des KIT zu QSolid koordiniert.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für QSolid 76,3 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre bereit. Das KIT, das mit fünf Instituten beteiligt ist, erhält davon rund sechs Millionen Euro.

jho, 25.03.2022