Das Kernkraftwerk als Erlebnispfad

Architektur-Studierende des KIT haben Entwürfe für die Umnutzung von Kernkraftwerken erarbeitet. Die Entwürfe werden im Architukterschaufenster Karlsruhe zu sehen sein.

Das Architekturschaufenster Karlsruhe bietet am 30. Oktober einer ganz besonderen Ausstellung Raum. Im Mittelpunkt stehen die Ergebnisse von Studierenden des Fachgebiets Building Lifecycle Management der Fakultät für Architektur des KIT. In der Lehrveranstaltung "Umnutzung KKW" im Sommersemester 2013 stellten sich die Studierenden die immer dringender werdende Frage, wie die Zukunft stillgelegter Kernkraftwerke aussehen kann.

Von dem 2011 beschlossenen Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie sind insgesamt neun Kernkraftwerke betroffen. Während Medien und Politik in erster Linie über Zwischen- und Endlagerung der radioaktiven Abfälle diskutieren, beschäftigten sich die Studierenden mit den Potentialen und Nutzungsmöglichkeiten der verbleibenden Kernkraftwerksgelände.

Extremsportpark oder Erlebnispfad?

Ausgangspunkt ihrer Entwürfe war eine Exkursion zum Standort Philippsburg sowie verschiedene Informationsveranstaltungen zum Thema Rückbau und Planungsmethodik. Die Betreiber der Kernkraftwerke können zwischen dem sicheren Einschluss der Anlage, einer Weiter- bzw. Umnutzung nach Freimessung der kontaminierten Bereiche oder dem vollständigen Rückbau der gesamten Anlage wählen. Bei der Analyse des Standorts wurde deutlich, dass eine Kernkraftwerksabschaltung auch Auswirkungen auf die angrenzenden Gemeinden und darüber hinaus auf die gesamte Gesellschaft hat. Deshalb gelte es bei den Planungen sensibel mit den Bedenken der Anrainer umzugehen.

Für die Studierenden stellte die Projektentwicklung in der Lehrveranstaltung eine reizvolle Herausforderung dar. Durch die außergewöhnliche Bestandsbebauung, ihre oft naturnahe Lage und bestehenden Sondernutzungsrechte verfügen die Werksanlagen über große Potentiale und Alleinstellungsmerkmale. Die Ideen der Studenten zur Nutzung sind vielfältig und reichen vom Extremsportpark bis zur Einrichtung eines Lehr- und Erlebnispfades zum Thema Energie und Nachhaltigkeit.

Alle Entwürfe sind am 30. Oktober ab 18.30 Uhr im Architekturfenster Karlsruhe zu sehen. Das Architekturschaufenster e.V. in Karlsruhe will mit Ausstellungen, Tagungen, Seminaren und Informationsveranstaltungen das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit für die Qualität der gestalteten Umwelt an der Schnittstelle von Architektur, Kunst und Design stärken und bietet eine Plattform für verschiedene Akteure der Baukultur.


sps, 16.10.2013