Produktinformationen: Grobheit siegt

Studie mit Beteiligung des KIT weist den Weg zum bestmöglichen Design sogenannter Informationsnudges
Studie mit Beteiligung des KIT weist den Weg zum bestmöglichen Design sogenannter Informationsnudges
Ampel oder Kleingedrucktes: Bei der Entscheidung für oder gegen ein Lebensmittel spielt die Aufbereitung von Informationen oftmals eine entscheidende Rolle (Bild: Roman Maidl, KIT)

Informationen auf Nahrungs- und Genussmitteln sind ein wichtiges Instrument, um die Kaufentscheidung von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu beeinflussen. Zunehmend nutzen Unternehmen hierfür sogenannte Nudges („Anstupser“). Diese sollen auf ein erwünschtes Konsumverhalten hinwirken, ohne dabei Zwang auszuüben. Wie genau diese Informationen aufbereitet sein sollten, ist noch weitgehend unerforscht und wurde nun in einer Studie in der Fachzeitschrift Management Science untersucht.

„Gerade im Bereich Informationsbereitstellung können gut designte Nudges wie die Lebensmittelampel Nutri-Score vermutlich mehr helfen als präzise Informationen“, sagt die Co-Autorin der Studie, Nora Szech vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass grob – also in einem mittleren Detaillierungs- und Differenzierungsbereich – aufbereitete Angaben der stark unterschiedlichen Informationsbedürftigkeit von Konsumenten weit mehr gerecht werden als alarmistische Warnungen oder beipackzettelartige Detailansichten. „Nicht nur im Supermarkt“, so Szech, „auch im Internet der Dinge wird die Verwertbarkeit von Informationen ein entscheidender Faktor sein.“

jha, 10.06.2022