Psychologie: Emotionale Stile per Fragebogen erfassen und messen

Deutsche Version des Emotional Style Questionnaire von Forschungsgruppe am KIT entwickelt und erfolgreich getestet
Junger Mann sitzt entspannt auf dem Sofa und arbeitet am Notebook
In zwei Online-Befragungen validierten Forschende 
des KIT die Übersetzung eines Fragebogens zur
Messung emotionaler Stile. (Foto: Markus Breig, KIT)

Gefühle sind ein wesentlicher Teil unseres Lebens und beeinflussen unser Handeln. Emotionale Prozesse spielen in der Persönlichkeitspsychologie allerdings noch eine untergeordnete Rolle und ließen sich bislang nur mit aufwändigen Methoden untersuchen. Einfacher geworden ist dies mit einem Fragebogen, den amerikanische Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler entwickelt haben. Er basiert auf einer Theorie emotionaler Stile, welche die Dimensionen Grundeinstellung, Resilienz, soziale Intuition, Selbstwahrnehmung, Kontextsensibilität und Aufmerksamkeit einbezieht. Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben nun eine deutsche Version dieses Fragbogens entwickelt und erfolgreich getestet. Über ihre Ergebnisse berichten sie in Frontiers in Psychology.

Dimensionen der emotionalen Stile im Kreisdiagramm: Grundeinstellung, Resilienz, soziale Intuition, Selbstwahrnehmung, Kontextsensibilität und Aufmerksamkeit
Die sechs Dimensionen der emotionalen Stile können
mit einem Fragebogen erfasst und gemessen werden,
die deutsche Version dazu wurde am KIT entwickelt
und getestet. (Grafik: Darko Jekauc, KIT) 

„Wir haben zwei getrennte Online-Umfragen mit 365 und 344 Probandinnen und Probanden durchgeführt“, erläutert Darko Jekauc vom Institut für Sport und Sportwissenschaft des KIT. „Die Ergebnisse zeigten, dass auch die deutsche Version des Fragebogens ein zuverlässiges und valides Maß für emotionale Stile ist.“ Der Fragebogen könne in verschiedenen psychologischen Disziplinen eingesetzt werden, etwa zu diagnostischen Zwecken in der klinischen Psychologie. In der Arbeitspsychologie könnten Resilienz, soziale Intuition und Kontextsensibilität wichtig sein oder etwa in der Sport- und Bewegungspsychologie, in der Resilienz ein zentraler Faktor ist.

sfo, 25.01.2022