Elektromobilität: Den Mobilitätsalltag optimieren

BMBF-gefördertes Projekt „BiE – Bewertung integrierter Elektromobilität“ entwickelt unter anderem einen elektronischen Assistenten, der bei Wahl des richtigen Fortbewegungsmittels individuell unterstützt.
Im Projekt BiE plant der persönliche Mobilitätsassistent als App wie sich die Wege zwischen den Tagesterminen optimal bestreiten lassen. (Bild: Projekt BiE)

Einkaufen per Rad oder Car Sharing? Arbeitsweg mit der Bahn oder Mitfahrgelegenheit? Verschiedene Alltagsbeschäftigung bedürfen verschiedener Mobilitätsformen und manchmal macht es Sinn, Termine zu verknüpfen. Wie das optimal klappt, könnte in Zukunft eine Mobilitäts-App individuell vorschlagen. Den Prototypen eines elektronischen Assistenten für Mobilitätskunden hat das Projekt „BiE – Bewertung integrierter Elektromobilität“ entwickelt.

Der persönliche Mobilitätsassistent in Form einer App kann auf Basis individueller Präferenzen und den Mobilitätsbedarfen Empfehlungen zur Gestaltung der Mobilität im Alltag geben. Die aktuelle Situation im Straßenverkehr, im öffentlichen Verkehr und anstehende individuelle Termine werden abgeglichen und vorhandene Spielräume genutzt. Der einzelne Nutzer könnte mit solch einer Assistenz seinen Tagesablauf optimieren und bei ungeplanten Ereignissen aktualisierte Angebote zur Planung der notwendigen Fahrten erhalten. Das Institut für Verkehrswesen des KIT modellierte mögliche Effekte solcher Assistenzfunktionen am Beispiel der Region Stuttgart: In der Hälfte der Anwendungsfälle konnte die Assistenz vorteilhafte Alternativen anbieten. Der Individualverkehr könnte in elektrischer Form eine attraktive Mobilitätslösung auch in Ballungsräumen wie dem Großraum Stuttgart darstellen.

Ziel des Projekts „BiE – Bewertung integrierter Elektromobilität“ ist ein kennzahlgestütztes Bewertungssystem für die Integration von Elektromobilität. In diesem System werden mögliche Nutzungsszenarien vor der Umsetzung zunächst simuliert und anhand neuartiger Konzepte validiert. Die zugrundeliegenden Modelle hat das Institut für Produktentwicklung am KIT entwickelt. Ein in diesem Zug entstandenes Prognosemodell für die Nutzung von E-Fahrzeugen wurde speziell für Flottenbetreiber entwickelt. Es sollen so Aussagen über Investitionsgrößen, Infrastrukturen, Auslastung und Wirtschaftlichkeit von E-Mobilitätslösungen zu fast jedem beliebigen Umfeld möglich werden.

Das BMBF förderte „BiE – Bewertung integrierter Elektromobilität“ in der zweiten Förderphase des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West über eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren mit mehr als zwei Millionen Euro. Neben den elf Partnern aus Forschung und Wirtschaft stehen mit Stadtmobil Karlsruhe und Stadtmobil Rhein-Neckar zudem zwei große Carsharing Betreiber für die technische Erprobung zur Verfügung.

Weitere Informationen in der Presseinformation 084/2017. 



kes, 27.06.2017