Forschen für nachhaltiges Leben im Quartier

Wissenschaftler am KIT entwickeln gemeinsam mit Bürgern und Initativen Ideen für mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität in der Karlsruher Oststadt – Weltweit beachtetes Projekt vom Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung ausgezeichnet

Das Leben im Quartier gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ökologischer, sozialer, ökonomisch und kulturell nachhaltiger gestalten; das ist das Ziel im „Reallabor 131: KIT findet Stadt“ des KIT. In der Karlsruher Oststadt sucht ein interdisziplinäres Forschungsteam mit diesem Labor nach Möglichkeiten, den Ausstoß von CO2 zu reduzieren, Ressourcen zu schonen, Nachbarschaft zu stärken oder die Gesundheit der Menschen im Quartier zu verbessern. Jetzt ist das Vorhaben vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) doppelt ausgezeichnet worden.

„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir unmittelbar mit den vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen auf Augenhöhe zusammenarbeiten.“, sagt Alexandra Quint vom Projektteam am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS). Im Team arbeiten Architekten, Philosophen, Landschaftsplaner, Kulturwissenschaftler, Umweltwissenschaftler und Geoökologen zusammen mit zivilgesellschaftlichen Gruppen, der Stadtverwaltung, Vereinen, Betrieben, und vor allem den Bürgern vor Ort. Wege zu mehr Fußgängerfreundlichkeit im Quartier würden genauso erforscht wie neue Verfahren zur energetischen Gebäudesanierung, Dienstleistungen für nachhaltiges Wohnen genauso entwickelt, wie solche zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten. Das Konzept stößt bereits auf weltweites Interesse. Im Anschluss an die dreijährige Projektlaufzeit bis Dezember 2017 plant das ITAS, die Weiterführung und den Ausbau der Reallaborstrukturen in Karlsruhe.

Auszeichnung als Transformationsprojekt

Vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die deutsche Bundesregierung in Fragen der Nachhaltigkeit berät, ist das Reallabor mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit 2017“ und als eines von bundesweit vier „Transformationsprojekten“ ausgeziechnet worden. Das Projekt habe laut Jury ein großes Potenzial, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Die Auszeichnungen wurden Ende Mai bei der Jahreskonferenz des RNE in Berlin verliehen.

Weitere Informationen in der Presseinformation 076/2017.



mex, 13.06.2017