KIT unterstützt Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Jiangsu

Seit fast 30 Jahren arbeiten Baden-Württemberg und die Provinz Jiangsu zusammen, um gemeinsame wirtschaftliche Interessen zu stärken. Ein Schwerpunkt ist der erfolgreiche Übergang von der herkömmlichen zu einer intelligenten und vernetzten Produktion.
Am wbk Institut für Produktionstechnik informierten sich Vertreter der Region Jiangsu über aktuelle Forschungsprojekte im Bereich Industrie 4.0. (Foto: KIT)

Die chinesische Provinz Jiangsu liegt im Osten des Landes, westlich von Shanghai. „Die Region gehört zu den wirtschaftlich stärksten der Volksrepublik“, sagt Gisela Lanza, Professorin am wbk Institut für Produktionstechnik und China-Beauftragte des KIT. „Die Industrie dort ist ähnlich innovationsorientiert wie in Baden-Württemberg, das macht sie für uns so interessant.“

Seit fast 30 Jahren arbeiten beide Regionen zusammen, um gemeinsame wirtschaftliche Interessen zu stärken und eine anwendungsorientierte Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft zu erreichen. Ein Schwerpunkt ist dabei der erfolgreiche Übergang von der herkömmlichen zu einer intelligenten und vernetzten Produktion. Mit seiner Außenstelle in Suzhou bringt sich das KIT aktiv in die Umsetzung dieses Schwerpunkts ein: Im 2015 eröffneten Industrie-4.0-Innovationszentrum, erarbeiten Wissenschaftler des KIT und chinesische Partner gemeinsam praxisrelevante Lösungen für Herausforderungen der digitalisierten Produktion.

„Für deutsche Unternehmen ist China einer der wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkte“, so Gisela Lanza. „Deshalb profitiert die deutsche Wirtschaft enorm davon, den Weg zu Industrie 4.0 gemeinsam mit der Volksrepublik zu gehen.“ Hierfür sei ein grundlegendes Verständnis des chinesischen Marktes erforderlich. Um diesen zu erforschen, ist Lanza mit dem GAMI (Global Advanced Manufacturing Institut), der Außenstelle des wbk, bereits seit 2011 in der Provinz Jiangsu vor Ort.

Um die Zusammenarbeit zwischen Baden-Württembergs und der Provinz Jiangsu strategisch zu koordinieren, treffen sich Vertreter beider Regionen bereits seit 1986 regelmäßig in der „Gemischten Arbeitsgruppe für wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit“. Die 23. Sitzung fand Anfang Juni in Freiburg statt. Im Vorfeld besuchte die chinesische Delegation das wbk, um sich hier über konkrete Formen einer zukünftigen Zusammenarbeit auszutauschen. „Unser Ziel ist es, die Stärken des KIT in Forschung, Lehre und Innovation mit dem bestmöglichen Nutzen für beide Partner in die Kooperation einzubringen, um gemeinsam die Herausforderungen der globalen Wirtschaft langfristig und erfolgreich anzugehen“, so Lanza.


wer, 10.06.2016