Weniger Treibhausgase aus der Viehhaltung

Eine internationale Forschergruppe untersucht Möglichkeiten auf der Angebots- und Nachfrageseite zur Reduktion von Emissionen – Publikation in Nature Climate Change
Wiederkäuer, wie diese Ziegen in Kenia, sind für den größten Teil der Methan-Emissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich (Foto: Klaus Butterbach-Bahl)

Die Land- und Forstwirtschaft einschließlich Landnutzungsänderungen trägt weltweit bis zu 30 Prozent zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bei. In Deutschland war die Landwirtschaft 2013 nach Angaben des Bundesumweltamts für 6,7 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine Gruppe von Forschern, unter ihnen Professor Klaus Butterbach-Bahl vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hat nun Möglichkeiten der Reduktion von Treibhausgasen aus der Viehhaltung untersucht: technische und betriebswirtschaftliche Maßnahmen, Intensivieren der Viehhaltung sowie Senken der Nachfrage nach tierischen Produkten. Darüber berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Nature Climate Change.

Maßnahmen wie Futterzusätze, besser verdauliche Futtermittel, eine effizientere Verwendung von Wirtschaftsdünger wie Dung sowie Kohlenstoffbindung in Böden von Graslandschaften durch nachhaltige Beweidung können nach Einschätzung der Autoren des Papers die Treibhausgasemissionen um 0,01 bis 0,5 Gigatonnen CO2-Äquivalente pro Jahr reduzieren. Die Steigerung der Produktivität von Tieren, Acker- und Weideland kann den Treibhausgasausstoß direkt verringern, sich aber auch indirekt positiv auswirken, indem sie landwirtschaftliche Flächen einsparen und Entwaldung vermeiden hilft.

Die Verringerung der Nachfrage nach Fleisch und Milch kann ebenfalls erheblich zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen. So erfordert die Produktion von Rinderprotein durchschnittlich 50-mal so viel Land und verursacht 100-mal so viel Treibhausgasemissionen wie die Produktion von Pflanzenprotein. Erreichen lässt sich eine geringere Nachfrage beispielsweise durch Änderung der Preise zugunsten von Nahrungsmitteln, deren Herstellung geringe Emissionen verursacht oder durch eine bewusste Änderung der Ernährung angesichts der mit Tierproduktion oft verbundenen Umweltbelastungen.

Detaillierte Informationen in der Pressemitteilung.


or, 22.03.2016