Wissenschaft präsentieren – aber wie?

Ein neues Forschungsprojekt des KIT widmet sich der Frage, welche Präsentationsformen sich am besten zur Vermittlung von Wissenschaft an ein breites Publikum eignen.
KIT
Bei einem Science Slam muss der Wissenschaftler ein Publikum auf unterhaltsame Weise von seinem Forschungsthema überzeugen (Bild: Nils Pickert).

Unterhaltsamer „Science Slam“ mit Lachgarantie? Bildgewaltiges Erklärvideo im Internet? Oder lieber doch der klassische Vortrag mit PowerPoint-Präsentation? Heute gibt es viele Formen, mit denen Wissenschaftler ihre Arbeit in der Öffentlichkeit vorstellen können. Doch welche Präsentationstypen eignen sich wofür und was macht eine gute Präsentation aus? Hierauf wollen das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) in dem mehrjährigen Forschungsprojekt "Science in Presentations" Antworten geben.

"Science in Presentations": Was erwartet das Publikum?

Federführend bei dem Projekt ist die Abteilung Wissenschaftskommunikation des Instituts für Germanistik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). An dem Forschungsprojekt beteiligt ist außerdem das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik), das Kommunikationsseminare für Wissenschaftler bietet. Die Klaus Tschira Stiftung fördert das Forschungsprojekt.

Neben der Entwicklung einer Typologie der Präsentationsformen steht das Publikum – die Nutzer solcher Präsentationen – im Mittelpunkt des Projekts. Was erwarten sie? Wie gehen sie mit den Präsentationen um und wo entstehen Kommunikationsprobleme? Die empirische Erforschung dieser Fragen wird mit innovativen wissenschaftlichen Methoden betrieben – von Befragungsvarianten bis hin zur Aufzeichnung von Blickbewegungen (Eye Tracking).

Praxisnaher Leitfaden soll entstehen

Darüber hinaus untersuchen die Forscher, inwiefern sich unterschiedliche Bestandteile von Präsentationen positiv oder negativ auf die Verständlichkeit auswirken. Dazu werden die Experten des NaWik Varianten von Präsentationen erstellen und vergleichen – etwa mit mehr oder weniger hohem Bildanteil oder erläuternden Grafiken. "Aus solchen Vergleichen können wir dann Empfehlungen für gelingende Präsentationen ableiten, die auch in die Lehre des NaWik einfließen werden", erläutert NaWik-Direktorin Beatrice Lugger. Auf Basis der empirischen Forschung soll dazu in einer zweiten Projektphase unter anderem ein praxisnaher Leitfaden für die Erstellung ausgewählter Präsentationsformen entstehen.

Die Abteilung Wissenschaftskommunikation des Instituts für Germanistik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) widmet sich seit 2013 der Erforschung und Lehrvermittlung der kommunikativen Produkte, Prozesse und Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation, eine gemeinnützige GmbH, wurde 2012 von der Klaus Tschira Stiftung und dem KIT gegründet. Kooperationspartner ist der Verlag Spektrum der Wissenschaft. Das Institut vermittelt Forschenden und Studierenden die Grundlagen verständlicher und guter Wissenschaftskommunikation mit Nicht-Spezialisten.


Mehr Informationen in der Pressemitteilung


ne, 22.02.2016