KIT bei der "Woche der Umwelt" in Berlin

Bundespräsident Joachim Gauck lädt am 7. und 8. Juni in seinen Berliner Amtssitz zur "Woche der Umwelt" ein, die in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) stattfindet. Das KIT wurde als Aussteller von einer Jury ausgewählt.
Vorbereitende Vergleichsmessungen mit mehreren Fourierspektrometern auf der Dachterrasse des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung am KIT. (Foto: Dr. Frank Hase)

Rund 200 Unternehmen, Forschungsinstitute, Vereine und Verbände werden in der zweitägigen Leistungsschau im Park von Schloss Bellevue konkret und anschaulich ihre Arbeit präsentieren und mit ihren innovativen Umweltprojekten unter Beweis stellen, dass sich Ökonomie und Ökologie erfolgreich ergänzen. Mit dabei ist auch das KIT, das ein neu entwickeltes Fourierspektrometer vorstellt.

Treibhausgase können erstmals auf lokaler Ebene fernerkundlich gemessen werden

Das portable Fourierspektrometer ermöglicht es erstmals, Quellen von Treibhausgasen auf lokaler Skala fernerkundlich zu detektieren. Hierzu messen die Spektrometer die Abschwächung der Sonnenstrahlung durch die Absorption von Methan und Kohlendioxid in der Erdatmosphäre und erlauben, den Gehalt dieser Gase gemittelt über alle Höhenschichten der Atmosphäre zu bestimmen.

Durch die herausragende Stabilität der Instrumente ist es möglich, die kleinen Unterschiede der Gasmengen zu erfassen, die eine Quelle zwischen Beobachtungsorten in Luv und Lee erzeugt. Aus derartigen Differenzmessungen kann die Stärke der freigesetzten Emissionen ermittelt werden.

Wissenschaftler haben mit dem Verfahren bereits Emissionen in Berlin ermittelt

Entwickelt wurde das Fourierspektrometer in Zusammarbeit mit Wissenschaftlern des KIT und der Bruker Optik GmbH, Ettlingen. Die Forscher des KIT haben das neue Verfahren zur Detektion der Emissionen in Berlin eingesetzt und in der Zwischenzeit weitere Kampagnen erfolgreich durchgeführt, etwa zum Nachweis von durch Fracking-Aktivitäten freigesetztem Methan in Colorado, USA, oder zur Bestimmung der globalen Breitenabhängigkeit der Treibhausgasverteilung auf einer Fahrt des Forschungsschiffes Polarstern von Kapstadt nach Bremerhaven.

Bereits zum fünften Mal seit 2002 findet die Umwelt-Schau im Park des Berliner Amtssitzes des Bundespräsidenten statt. Die Austeller wurden von einer Jury aus 600 Bewerbungen ausgewählt. Parallel zu der Ausstellung wird es ein hochkarätiges und vielfältiges Vortrags- und Diskussionsangebot geben. Auf der Hauptbühne werden Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in moderierten Diskussionsrunden zu den Schwerpunktthemen diskutieren. In etwa 80 moderierten Foren können sich die Besucher zudem über unterschiedliche Fachthemen informieren.


sps, 15.02.2016