Energiewende: Saubere Energie aus Biomüll

Im Rahmen des Innovationsprojektes Extended Gasifier Technologies (xGaTe) wurde eine neue Verwertungskette für Biomasse entwickelt.

Ein ökologisch und ökonomisch interessanter Energieträger ist der Biomüll, der in den braunen oder grünen Tonnen landet. Allerdings kann er bislang nicht effizient verwertet werden, weil er viel Wasser enthält und viel Asche erzeugt. Eine neue Verwertungskette, die im Rahmen des europäischen xGaTe-Projektes entwickelt wurde, verknüpft die Prozesse und erschließt Synergien.

Zunächst wird die feuchte Biomasse mittels hydrothermaler Karbonisierung (HTC) zu einer Biokohle mit hoher Energiedichte und geringem Aschegehalt verarbeitet. Im nächsten Schritt erfolgt eine Wirbelschichtvergasung zu einem hochwertigen Gas, das direkt verstromt werden kann. Um die Energieeffizienz zu optimieren, wird die entstehende Überschusswärme wieder für den HTC-Prozess genutzt. Derzeit durchläuft die Gasifizierung der Biokohle den letzten großen Test in einer kommerziellen Großanlage in Bulgarien.

Biomasse-Kraftwerke mit Nennleistungen zwischen fünf und zehn Megawatt

Finanziert wird das Innovationsprojekt xGaTe (Extended Gasifier Technologies) von KIC InnoEnergy, dem europäischen Unternehmen für Innovation, Unternehmensgründung und Bildung im Bereich nachhaltiger Energien. Koordinator ist die Firma AVA-CO2. Das KIT hat Daten zur Charakteristik von HTC-Kohle und ihren notwendigen Eigenschaften geliefert.

Nach Abschluss der letzten Tests wollen die Projektpartner die neuen Biomasse-Kraftwerke mit Nennleistungen zwischen fünf und zehn Megawatt anbieten, die es Städten und Kommunen erlaubt, wirtschaftlich Energie aus Bio-Abfall zu gewinnen.


19.06.2015