KIT richtet Kompetenzzentrum Rückbau ein

Gebündelte Expertise zum sicheren Rückbau kerntechnischer Anlagen für die Energiewende: Innovative Technologien – Strahlenschutz – Technikfolgenabschätzung
Das System MAFRO misst selbstständig die radioaktive Belastung von Oberflächen, dekontaminiert und misst erneut für die Freigabe der Oberfläche. (Foto: Patrick Kern, KIT)
Der sichere Rückbau kerntechnischer Anlagen ist ein Baustein für die Energiewende in Deutschland - dies stellt große Herausforderungen an Wissenschaft, Technik und Industrie. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gründet daher ein Kompetenzzentrum Rückbau, um das vorhandene einzigartige Know-how zum Rückbau kerntechnischer Anlagen zu sichern und praxisbezogen zu vertiefen.

Nicht nur in Deutschland, auch europa- und weltweit ist künftig eine große Nachfrage nach Kompetenzen zum sicheren Rückbau zu erwarten, auch mit Blick auf eine sichere Entsorgung der dabei anfallenden radioaktiven Abfälle. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass bis 2025 etwa ein Drittel der 145 derzeit aktiven Kernkraftwerke stillgelegt sein wird. Daher gilt es nicht nur, vorhandenes Know-how auszubauen, sondern mittel- und langfristig junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ingenieure für dieses Arbeitsfeld auszubilden. Das Kompetenzzentrum Rückbau des KIT ist Teil des Helmholtz-Programms Nukleare Entsorgung und Sicherheit sowie Strahlenforschung (NUSAFE).

Der Rückbau kerntechnischer Anlagen umfasst viele Aspekte, zu denen am KIT hohe Kompetenzen vorhanden sind. Dazu gehören Rückbaustrategien gemäß den gesetzlichen Rahmenbedingungen, Rückbautechnologien, Rückbaumanagement, Dekontaminations- und Konditionierungstechnologien, Schutz der Beschäftigten, der Bevölkerung und der Natur vor Strahlenexposition, Analyse der politischen und gesellschaftlichen Bedingungen sowie Strategien zur angemessenen Beteiligung und Information der Öffentlichkeit.

Bereits im Jahre 2008 wurde am KIT die Professur Rückbau konventioneller und kerntechnischer Bauwerke eingerichtet, die es in dieser Form in Deutschland nur am KIT gibt. Diese ermöglicht interessierten Studierenden speziell in diesem Fachgebiet Vorlesungen und Lehrangebote zu besuchen und sich ausbilden zu lassen.

Vollständige Pressemitteilung


lk, 26.02.2015