Auswirkungen des Klimawandels auf die Grünlandbewirtschaftung

Projekt "SUSALPS" erforscht die Auswirkungen des Klimawandels und der Bewirtschaftung auf wichtige Ökosystemfunktionen von Grünlandböden in den süddeutschen Alpen und im Alpenvorland
Esterbergalm bei Garmisch-Partenkirchen (Foto: IMK-IFU, KIT)
Esterberg: Luftaufnahme bei Bewölkung mit Versuchsfläche (Foto: Alexander Krämer, WWL Umweltplanung und Geoinformatik GbR)
Testgelände Graswang (Foto: IMK-IFU, KIT)

Grünlandökosysteme sind in den süddeutschen Alpen und im Alpenvorland mit einer Gesamtfläche von mehr als einer Million Hektar weit verbreitet und in ökonomischer sowie ökologischer Hinsicht sehr wertvoll. Grünland stellt unter anderem das Futter für die Milch- und Fleischproduktion bereit, leistet wichtige Funktionen wie Kohlenstoff-, Stickstoff- und Wasserspeicherung und ist wichtig für Biodiversität, Grundwasserschutz und Tourismus. Das Projekt „SUSALPS“, welches das Institut für Meteorologie und Klimaforschung - Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) des KIT koordiniert, erforscht die Auswirkungen des Klimawandels und der Bewirtschaftung auf wichtige Ökosystemfunktionen von Grünlandböden. Themen sind unter anderem die Artenzusammensetzung, die Produktivität, der Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf sowie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Region.

Unterstützung für die Landwirtschaft bei nachhaltiger und klimaangepasster Bewirtschaftung

„Faktoren wie höhere Temperaturen und veränderte Niederschläge beeinflussen die Arbeit der Landwirte schon jetzt, aber auch Änderungen bei Förderprogrammen und Subventionen wie dem Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in Bayern oder bei rechtlichen Grundlagen wie der Düngemittelverordnung zwingen diese zu immer schnelleren Anpassungen und komplexeren Entscheidungen über die richtige Bewirtschaftung“, sagt Ralf Kiese, der das Projekt am IMK-IFU leitet. „Wir wollen für die landwirtschaftliche Praxis bessere und einfach nutzbare Vorhersagesysteme – zum Beispiel über web-basierte wetterberichtsgesteuerte Anwenderprogramme – entwickeln. Sie sollen bei nachhaltiger und klimaangepasster Bewirtschaftung helfen“, so Kiese.

Das IMK-IFU arbeitet dabei mit Wissenschaftlern der TU München, der Universität Bayreuth, des Helmholtz Zentrums München, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft sowie der Firma WWL Umweltplanung und Geoinformatik zusammen. Auch der Erfahrungsaustausch mit den verschiedenen Akteuren der Grünlandwirtschaft spielt in SUSALPS eine zentrale Rolle.


swi, 01.08.2017