Gründerwettbewerb „Elevator Pitch BW“: Drei Start-ups aus dem KIT räumen ab

GoSilico siegt im Finale des landesweiten Gründerwettbewerbs „Elevator Pitch BW“ - Rüdenauer 3D Technology auf Platz zwei – otego auf Platz drei
V.l.n.r.: Wirtschafts-Ministerin Hoffmeister-Kraut; Dr. Huuk, Dr. Hahn, Dr. Beck (alle GoSilico); Rüdenauer (Rüdenauer 3D Technology); Lessmann (otego); Dr. Thieles (stellv. Vorsitzender d. Vorstands L-Bank); Gall (otego). (Foto: Nina Stock/IMA)

Im landesweiten Start-up Wettbewerb „Elevator Pitch BW 2015/2016“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg hat die GoSilico GmbH aus Karlsruhe den ersten Preis gewonnen. Die jungen Unternehmer Teresa Beck, Tobias Hahn und Thiemo Huuk setzten sich beim Finale am 17. Juni bei der L-Bank in Stuttgart gegen 16 Mitbewerber durch. Jeweils drei Minuten Zeit hatten die Finalisten, um Jury und Publikum von ihrer Unternehmensidee zu überzeugen – ähnlich einer kurzen Präsentation in einem Aufzug. Den zweiten Platz belegte die Rüdenauer 3D Technology GmbH aus Karlsruhe von Andreas Rüdenauer und seinem Team. Auf den dritten Platz kam otego aus Karlsruhe mit Silas Aslan, André Gall, Matthias Hecht und Frederick Lessmann. Alle drei Unternehmen sind Start-ups aus dem KIT.

GoSilico hat eine Simulations-Software entwickelt, welche die Prozessentwicklung für Biopharmazeutika beschleunigt. Dank der Software lässt sich mit nur wenigen Experimenten ein Computermodell erstellen, das in Sekunden liefert, was im Labor Tage dauert. Dies ermöglicht der Pharmabranche einen Paradigmenwechsel von der experimentellen hin zu einer computergestützten – in silico – Prozessentwicklung. So können Medikamente beispielsweise gegen Autoimmunkrankheiten, Krebs oder Alzheimer schneller und kostengünstiger auf den Markt kommen. GoSilico wurde 2016 aus dem Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik (BLT), Lehrstuhl Molekulare Aufbereitung von Bioprodukten (MAB; Professor Jürgen Hubbuch) des KIT ausgegründet. Aktuell hat das Unternehmen seinen Sitz im CyberLab, den IT-Accelerator des Landes Baden-Württemberg in Karlsruhe.

Rüdenauer 3D Technology hat mit Cross Connected® HoloDeck eine Plattform entwickelt, mit der produzierende Unternehmen ihre Produkte in jeder Lebensphase interaktiv erleben können, und zwar standort- und teamübergreifend. Virtual-Reality-Brillen und Datenhandschuhe sowie die passende Software vermitteln ein realistisches Erlebnis. Arbeitsprozesse in der Fertigungs- und Wartungsplanung lassen sich so optimieren und automatisiert dokumentieren. Das spart Zeit für theoretische Planungen und Ressourcen für teure Prototypen. Rüdenauer 3D Technology wurde 2014 aus dem Institut für Fahrzeugsystemtechnik (FAST), Lehrstuhl Mobile Arbeitsmaschinen (Mobima; Professor Marcus Geimer) des KIT ausgegründet. Auch Rüdenauer 3D Technology wurde in das CyberLab des Cyberforum aufgenommen.

otego entwickelt neuartige thermoelektrische Generatoren (TEG) zur autarken Energieversorgung. Mit ihnen lässt sich Energie aus kleinsten Wärmequellen, zum Beispiel Kleingeräten, in Strom umwandeln. Die otego-Technologie kombiniert kostengünstige Materialien mit großindustriellen Produktionsverfahren. Dadurch wird otego als erster Hersteller TEG für breite Massenanwendungen produzieren können. otego ist am Lichttechnischen Institut (LTI) bei Professor Uli Lemmer angesiedelt. Derzeit ist das Team unter anderem im KIT-High-Tech-Inkubator am Campus Nord mit eigenem Labor untergebracht.

„Der dreifache Erfolg im Elevator Pitch BW zeigt die Forschungsstärke und das hervorragende Innovationsklima des KIT“, sagt der Vizepräsident des KIT für Innovation und Internationales Professor Thomas Hirth. Alle drei Start-ups wurden vom Innovationsmanagement (IMA) des KIT betreut, erhielten Fördermittel aus Programmen wie EXIST des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie oder „Junge Innovatoren“ des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und nahmen am KIT Accelerator-Programm upCAT teil.


or, 21.06.2016