KIT mit vier Anträgen bei der DFG erfolgreich

Projekte zu Verbrennungsprozessen, Metallkomplexen, Mikroskopie und Leichtbau

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB)/Transregio, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Darmstadt und des KIT zusammenarbeiten. Ein zweiter SFB mit KIT-Beteiligung wird fortgesetzt.

Darüber hinaus fördert die DFG zwei neue Graduiertenkollegs, die das KIT als Sprecherhochschule koordiniert. Bei diesen Projekten besonders stark vertreten ist der Bereich Chemie des KIT, aus dem allein drei der vier erfolgreichen Anträge kommen. Einen Antrag koordinierte der Bereich Maschinenbau am KIT.

Umwelt- und klimaschonende Motoren
Eine Maßnahme, dem Klimawandel und der lokalen Luftverschmutzung entgegen zu wirken, ist eine effizientere und schadstoffärmere Energieproduktion. Im neuen SFB/Transregio „Turbulent chemisch reagierende Mehrphasenströmungen in Wandnähe“ arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Darmstadt und des KIT daran, die Verbrennungsmotoren und die Abgasnachbehandlung zu optimieren.

Zwei wichtige Phänomene werden beispielhaft untersucht, um ein prinzipielles Verständnis der komplexen Vorgänge zu erhalten und Modelle entwickeln zu können: das Auftreffen des flüssigen Kraftstoffes auf die Motorinnenwand und die Bildung von Ablagerungen aus der Harnstoff-Wasser-Lösung, die in den Abgasstrang von Dieselfahrzeugen zur Reduzierung der Stickoxid-Emissionen eingesprüht wird. Ziel sind umwelt- und klimaschonende hocheffiziente Verbrennungssysteme. (Ansprechpartner am KIT ist Professor Olaf Deutschmann, Institut für Technische Chemie und Polymerchemie.)

Metallbindungen für Magnetspeicher und Schalter
Mindestens bis 2018 fortgeführt wird ein weiterer SFB/Transregio mit KIT-Beteiligung: In „3MET“ arbeiten 25 Gruppen der TU Kaiserslautern und des KIT gemeinsam an der Erforschung neuartiger Mehrzentren-Metallkomplexe, also Molekülen, die aus einigen wenigen, miteinander wechselwirkenden Metallatomen bestehen.

Im Fokus der „3MET“- Forscher aus Chemie und Physik stehen die magnetischen, chemischen und optischen Eigenschaften dieser Verbindungen. Sie wollen so das Verständnis der chemischen Bindungsverhältnisse in solchen Molekülen verbessern, um darauf aufbauend neuartige Magnetspeicher, optische Schalter und Katalysatoren zu erschließen. Teil dieses SFBs ist auch ein Projekt, in dem es darum geht, wissenschaftliche Experimente speziell für Schulen zu entwickeln. (Ansprechpartner am KIT ist Professor Manfred Kappes, Institut für Physikalische Chemie).

Hochauflösende Mikroskopie
Um biologisch wichtige Strukturen und Prozesse, wie den intrazellulären Transport und Stoffwechsel in lebenden Zellen zu studieren und zu verstehen, bedarf es der Fluoreszenzmikroskopie und entsprechenden Hochauflösungstechniken. Diese nutzen Marker-Moleküle (Fluoreszenzsonden) als „Leuchtfeuer“ im Zellinnern.

Ziel der Forscher des KIT ist es, neue und maßgeschneiderte Sonden zu entwickeln, die es ermöglichen, Bestandteile und biologische Prozesse in lebenden Zellen nicht nur sichtbar zu machen, sondern sie auch in Echtzeit zu verfolgen. Dazu kombiniert das neue Graduiertenkolleg „Molekulare Architekturen für die fluoreszente Bildgebung von Zellen“ die Forschungsfelder organische Synthese, chemische Biologie, optische Spektroskopie und Zellbiologie. (Sprecher ist Professor Hans-Achim Wagenknecht, Institut für Organische Chemie.)

Faserverstärkte Kunststoffe
Mit faserverstärkten Kunststoffen für den Leichtbau beschäftigt sich das internationale Graduiertenkolleg „Integrierte Entwicklung kontinuierlich-diskontinuierlich langfaserverstärkter Polymerstrukturen“ im Rahmen einer Kooperation des KIT und der kanadischen Universitäten University of Western Ontario, University of Windsor, University of Toronto und des McMaster Manufacturing Research Institute.

Derartige Kunststoffe sind besonders vielseitig und eignen sich zum Beispiel für den Einsatz in lasttragenden Strukturen. Vor dem Hintergrund komplexer Fertigungsprozesse und Materialeigenschaften geht es den Wissenschaftlern darum, einen prozessorientierten Ansatz von der Werkstoffentwicklung über die Simulation bis hin zur Herstellung zu erarbeiten. (Sprecher ist Professor Thomas Böhlke, Institut für Technische Mechanik.)

Pressemitteilung der DFG zu den neuen Graduiertenkollegs und zu den neuen Sonderforschungsbereichen.


28.11.2014