DNA für die molekulare Elektronik

Die Miniaturisierung von Silizium-Schaltkreisen erreicht bald ihre physikalische Grenze. Neue Methoden wie die molekulare Elektronik könnten aber den steigenden Bedarf an Rechenleistung in ferner Zukunft befriedigen, wie KIT-Forscher jetzt zeigten.
Hans-Achim Wagenknecht, Lehrstuhlinhaber am Institut für Organische Chemie des KIT, und Mitarbeiterin

In der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten Forscher des KIT und der University of Southern Denmark über ihre Untersuchungen einer modifizierten Version der Nucleinsäure, die Baustein des Erbgutmoleküls DNA ist. "Diese Nucleinsäuren vereinen nun zwei entscheidende Vorteile. Durch spontane Selbstorganisation können sie komplexe Strukturen bilden", erklärt Hans-Achim Wagenknecht, Lehrstuhlinhaber am Institut für Organische Chemie des KIT.

"Zudem sind sie nun aber auch stabil genug für den effektiven Transfer von Elektronen." Durch den gezielten Austausch der Bausteine der Nucleinsäure wurde sie versteift und in eine Form gebracht, die den Elektronenaustausch verbessert und chemisch stabil ist. "Dieses Resultat legt die Grundlage für das künftige Design von Nucleinsäuren für die molekulare Elektronik."

Von den Gutachtern der Zeitschrift Angewandte Chemie wird die aktuelle Studie zu den zehn Prozent der Artikel gezählt, die das Attribut "von großer Bedeutung" erhalten (DOI: 10.1002/ange.201204901).

Das Paper als Online-Veröffentlichung.


tp, 22.10.2012