Europäisches Zebrafisch-Ressourcenzentrum eingeweiht

Mitte Juli hat das KIT am Campus Nord das Europäische Zebrafisch-Ressourcenzentrum (EZRC) eröffnet. 400.000 Fische sind dort untergebracht.
Leiter des Zentrums: Uwe Strähle vom ITG.
Vielfalt: Aquarien im Ressourcenzentrum. (Fotos: Martin Lober)

Zebrafische haben die meisten Organe mit dem Menschen gemeinsam und eignen sich so ideal als Modelorganismen für die Untersuchung der Ursachen unter anderem von Krebs oder Herzkrankheiten. „Die Zebrafische zeichnen sich durch einfache Haltung aus. Außerdem legen sie das ganze Jahr über Eier, was die Vergrößerung des Bestandes beschleunigt. Das ist sehr wichtig, da in der Forschung große Fischbestände benötigt werden“, erläutert Professor Uwe Strähle, Leiter des Instituts für Toxikologie und Genetik (ITG). Das ITG betreibt das Europäische Zebrafisch-Ressourcenzentrum, mit dem es zum ersten Mal ein zentrales Archiv zur Haltung und Verteilung der Fische gibt.

In den vergangenen Jahren haben Labors in Europa zu Forschungszwecken Tausende von Zebrafisch-Stämmen mit bestimmten Veränderungen des Erbguts erzeugt. Mit der zur Forschung notwendigen Infrastruktur sowie einer Spermabank und einer Stamm-Datenbank bietet das Zentrum eine in Europa einzigartige Ressourcenkombination. Es fungiert zudem als weltweit erstes Zebrafisch-Screening-Zentrum: Gastwissenschaftler können systematisch an ihrer Stammsammlung forschen. Außerdem stellt das Zentrum Technologien wie die Hochdurchsatzsynthese von Wirkstoffkandidaten für die Medikamentenentwicklung und Genomsequenzierung bereit.

In einem Grußwort wünschte die Nobelpreisträgerin Professorin Christiane Nüsslein-Vollhard der Einrichtung  viel Erfolg. Die Leiterin der Abteilung Genetik am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie Tübingen gilt als Pionierin der Zebrafischforschung in Europa.

Über drei Jahre finanzieren das Biointerfaces-Programm der Helmholtz-Gemeinschaft und die Klaus Tschira Stiftung das Zebrafisch-Ressourcenzentrum.

ack, 20.7.12