Presseinformation 015/2020

Datenbasiert zu optimierten Energiesystemen

Start-up greenventory bietet Daten und Software für Versorger und Netzbetreiber, Städte und Quartiere
Automatisiertes Erkennen und Inventarisieren von Energiesystemen am Beispiel von Photovoltaikanlagen. (Abbildung: Google Maps/greenventory)
Automatisiertes Erkennen und Inventarisieren von Energiesystemen am Beispiel von Photovoltaikanlagen. (Abbildung: Google Maps/greenventory)

Die Energiewende in die Städte zu bringen – darauf zielt greenventory. Das Start-up bietet Versorgern, Netzbetreibern und Gemeinden hochaufgelöste Daten und Softwaretools zur vorausschauenden Planung eines nachhaltigen Energiesystems. Bei der automatisierten Inventarisierung, Analyse und Optimierung verbindet greenventory Strom, Wärme und Mobilität. Das Hightech-Unternehmen ist als Spin-off aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hervorgegangen. Für ihre innovativen Ideen haben die Gründer bereits mehrere Preise erhalten.

Neueste energiewirtschaftliche Erkenntnisse gelangen dank greenventory direkt in Unternehmen, Städte und Quartiere. Ziel der Ausgründung mit Sitz in Freiburg ist „Data-driven decision support in energy“. Mit Daten und Softwaretools leistet greenventory eine zeitlich und räumlich hochaufgelöste automatisierte Inventarisierung, Analyse und Optimierung von kundenspezifischen Energiesystemen. So können Versorger, Netzbetreiber und Gemeinden ihre Energie- und Klimaziele einfacher, schneller und kostengünstiger erreichen.

Ganzheitliche Systemanalyse: Wärme, Strom und Mobilität

Die Software trägt verschiedene Datenquellen wie Satellitenbilder, statistische Daten, Klimadaten und Daten aus dem Internet of Things automatisiert zusammen. Anschließend analysiert sie die Daten mit Algorithmen der Künstlichen Intelligenz, reichert sie an und verknüpft sie mit Energiesimulationsmodellen. So schafft sie eine spezifische, räumlich und zeitlich hochaufgelöste Datenbasis für das Energiesystem. Diese Datenbasis enthält alle energierelevanten Gebäudeparameter, bezieht die Netzinfrastruktur sowie Potenziale für Photovoltaik, Windkraft und Biomasse ein. Synthetische Profile berücksichtigen Verbrauch und Erzeugung. In einer ganzheitlichen Systemanalyse betrachtet greenventory Wärme, Strom und Mobilität gemeinsam. „Wir zeigen unseren Kunden individuell, wie sie Energie effizienter nutzen, den Anteil regenerativer Quellen erhöhen und diese Verbesserungsmöglichkeiten transparent kommunizieren können“, erklärt Dr. Kai Mainzer, ehemaliger Leiter der Gruppe Erneuerbare Energien und Energieeffizienz am Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) des KIT, einer der Gründer.

Die von greenventory bereitgestellte Datenbasis kann als Grundlage für eine zeitreihenbasierte Netzplanung dienen: So können Unternehmen und Gemeinden Technologieszenarien und künftige Versorgungskonzepte schon früh in die Planung einbeziehen, was nachträgliche Netzverstärkungen überflüssig machen kann. Planer und Besitzer von Immobilien können darüber hinaus Konzepte nach eigenen Zielkriterien vorgeben, beispielsweise CO2-Neutralität. In einer Optimierungsrechnung lässt sich dann für jedes Gebäude der kostengünstigste Transformationspfad zum gewünschten Ziel berechnen. So lassen sich Energieversorgungs- und Klimaschutzkonzepte, beispielsweise für Produktionsstandorte, Händlernetze oder Quartiere, in deutlich kürzerer Zeit und deutlich höherer Qualität als bisher erstellen.

Innovative Gründer – mehrfach ausgezeichnet

Die Software von greenventory wurde bereits in mehr als 20 Projekten mit Energieversorgern, Netzbetreibern und Städten erfolgreich eingesetzt. Zudem wurden die Gründer für ihre innovativen Ideen ausgezeichnet: Mainzer bekam für seine Dissertation „Analyse und Optimierung urbaner Energiesysteme – Entwicklung und Anwendung eines übertragbaren Modellierungswerkzeugs zur nachhaltigen Systemgestaltung“ den UMSICHT-Wissenschaftspreis 2019 vom Verein zur Förderung der Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik e. V. sowie den Dissertationspreis 2019 der Gesellschaft für Operations Research e.V. (GOR) verliehen. Die Dissertation von Dr. Sven Killinger „Anlagenscharfe Simulation der Photovoltaik-Leistung basierend auf Referenzmessungen und Geodaten“ wurde mit dem Sparkassen-Umwelt-Preis 2018 ausgezeichnet. Alle drei Gründer von greenventory, Dr. Kai Mainzer, Dr. David Fischer und Dr. Sven Killinger, erhielten überdies den ersten Preis beim MakeItMatter-Award 2019 der ElektrizitätsWerke Schönau (EWS) und der Freiburger Gründerplattform Smart Green Accelerator. Dieser Preis richtet sich an Start-ups, die innovative Ideen auf technischer Ebene zur Energiewende beitragen und dabei Aspekte eines dezentralen Energiesystems einbeziehen.

Weitere Informationen in der digitalen Pressemappe des KIT zur Hannover Messe: https://www.sek.kit.edu/hannovermesse2020

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 24.02.2020
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