Presseinformation 154/2017

Colloquium Fundamentale: Parallel zur Mehrheitsgesellschaft

Vortragsreihe „Parallelwelten – eine Gefahr für die Demokratie?“ am ZAK widmet sich kollektiven Strukturen, die neben dem gesellschaftlichen Mainstream existieren.
Um „Parallelwelten“ und die Chancen und Risiken, die sie mit sich bringen, dreht sich das Colloquium Fundamentale im Wintersemester (Foto: Irina Westermann)
Um „Parallelwelten“ und die Chancen und Risiken, die sie mit sich bringen, dreht sich das Colloquium Fundamentale im Wintersemester (Foto: Irina Westermann)

Von der extremen politischen Strömung bis zur digitalen Filterblase im persönlichen Bereich: In der Gesellschaft etablieren sich Gemeinschaften unterschiedlichster Art, die nach eigenen Gesetzen und Regeln funktionieren und die Mehrheitsgesellschaft sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Das Colloquium Fundamentale des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) blickt im Wintersemester auf diese „Parallelwelten“ und hinterfragt deren Auswirkungen. Die Vortragsreihe eröffnet der ehemalige Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, zum Thema „Verteidigung von Grundwerten und Grundrechten in der digitalen Welt“ am Donnerstag, 26. Oktober 2017 um 18 Uhr im Redtenbacher-Hörsaal (Engelbert-Arnold-Straße 4, Geb. 10.91).

 

„Von abgeschotteten Diaspora-Gemeinschaften über kriminelle Vereinigungen bis hin zu Hinterzimmer-Politik und unseren persönlichen, digitalen Filterblasen – es gibt unterschiedliche Parallelstrukturen. Deren Konstellationen sowie die möglichen Gefahren oder Chancen für unseren demokratischen Rechtsstaat möchten wir im Colloquium diskutieren“, sagt Professorin Caroline Y. Robertson-von Trotha, wissenschaftliche Leiterin der Vortragsreihe. Ziel des Colloquium Fundamentale ist es, durch Vorträge und Diskussionen einen Einblick in die aktuellen Problemlagen zu geben sowie einen interdisziplinären Dialog zu dem sehr dringlichen Thema zu ermöglichen: Stellen Parallelwelten eine Bedrohung für die freiheitlich demokratische Grundordnung dar? Können sie auch als Chance für ein Umdenken und eine sinnvolle Ergänzung für unser Miteinander sein?

 

Ein Thema der Vortragsreihe ist die Zunahme politischer Extreme infolge von Unzufriedenheit über politische Entscheidungen. Auch die Diplomatie als demokratieimmanente Parallelwelt wird angesprochen. Ihr Erfolg basiert auch auf Intransparenz und Geheimhaltung und ist damit der Öffentlichkeit kaum zugänglich. Mit der Rolle des Internets als Instrument für politische Teilhabe und Meinungsbildung und der Frage, wie politische Bildung funktionieren soll, wenn Nachrichten, Fake-News und Hasskommentare nebeneinanderstehen, endet die Vorlesungsreihe.

 

Im Eröffnungsvortrag stellt Peter Schaar, Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID) und ehemaliger Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit die Frage, wie unsere Gesellschaft ihre Grundwerte und Grundrechte angesichts der umfassenden Digitalisierung bewahren kann.

 

Das Colloquium Fundamentale findet an den im Folgenden aufgeführten Donnerstagen jeweils um 18.00 Uhr im Redtenbacher-Hörsaal am Campus Süd des KIT statt (Engelbert-Arnold-Straße 4, Geb. 10.91). Der Eintritt ist frei. 

 

Termine und Referenten des Colloquium Fundamentale:

 

26.10.2017 Eröffnungsvortrag:

Verteidigung von Grundwerten und Grundrechten in der digitalen Welt

Peter Schaar, Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID), Berlin; ehem. Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

 

09.11.2017

Zunehmender Antisemitismus und Islamophobie

Professor Hajo Funke, ehem. Professor für Politische Wissenschaft am Otto-Suhr-Institut, FU Berlin

 

07.12.2017

Extremisten und Parallelwelten – eine unterschätzte Gefahr?

Dr. Matthias Quent, Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft – Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit

 

14.12.2017

Whistleblowing vs. Diplomatie? Zwischen Recht auf Information und Notwendigkeit der Geheimhaltung

Annegret Falter, Vorsitzende des Whistleblower Netzwerks, freie Journalistin und Referentin, Berlin

N.N., Diplomat/in

 

18.01.2018

„Darknet“: Zwischen Cybercrime und Ort der Meinungsfreiheit

Moritz Bartl, Vorstand der Stiftung Erneuerbare Freiheit

Cai Rüffer, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität

 

01.02.2018

Das Internet und politische Meinungsbildung: Filterblasen anstatt Meinungsvielfalt?

Professor Wolfgang Schweiger, Leiter des Fachgebiets für Kommunikationswissenschaft, insb. interaktive Medien- und Onlinekommunikation, Universität Hohenheim

 

Weitere Informationen zum Programm und zu den Referentinnen und Referenten: www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

am, 20.10.2017
Kontakt:

 

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