Presseinformation 034/2015

Pavel Levkin erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis

Wichtigste deutsche Auszeichnung für den Forschungsnachwuchs – Polymerchemiker entwickelt neuartige Materialien für die molekulare Zellbiologie
Pavel Levkin (Bild: Markus Breig/KIT)
Pavel Levkin (Bild: Markus Breig/KIT)

Der Chemiker Dr. Pavel Levkin vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2015. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehene Auszeichnung gilt als wichtigster Preis für den Forschungsnachwuchs in Deutschland. Zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten von Pavel Levkin gehören die Erforschung von Zell-Oberflächen-Interaktionen, die Entwicklung von biofunktionalen Materialien und super-wasserabstoßenden Oberflächen sowie Nanopartikeln für den gezielten Medikamenten- und Gentransport. Ein großer wissenschaftlicher Erfolg gelang ihm mit der Synthese von lipidartigen Molekülen zur Genmodifikation von Zellen.

 

„Die Polymerchemie entwickelt neue Synthesemethoden für innovative Materialien mit bisher unerreichten Eigenschaften und besitzt großes Zukunftspotenzial“, erklärt KIT-Präsident Professor Holger Hanselka. „Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist die molekulare Zellbiologie. Pavel Levkin hat dazu mit seinem außerordentlichen polymerchemischen und biologischen Verständnis wesentliche Beiträge geleistet. Ich freue mich außerordentlich, dass diese großartige Leistung nun mit dem bedeutenden Heinz Maier-Leibnitz-Preis gewürdigt wird.“

 

Mit dem jährlich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verliehenen Heinz Maier-Leibnitz-Preis erkennt die DFG herausragende Leistungen an. Der Preis würdigt nicht nur die Dissertation; vielmehr haben die Preisträger nach der Promotion bereits ein eigenständiges wissenschaftliches Profil entwickelt. Die Auszeichnung soll sie dabei unterstützen, ihre wissenschaftliche Laufbahn fortzuführen. Vergeben werden zehn Preise, dotiert mit je 20 000 Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt die Mittel zur Verfügung. In einer Umfrage der Zeitschrift „bild der wissenschaft“ wählten die großen Forschungsorganisationen den Heinz Maier-Leibnitz-Preis zum drittwichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland – nach dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten. Am 05. Mai werden die Preise feierlich in Berlin überreicht.

 

Mit seiner Forschung bewegt sich Pavel Levkin an der Schnittstelle zwischen Polymerforschung, Mikrotechnik und biologisch-medizinischen Applikationen. Er setzt seine ausgeprägten Kenntnisse chemischer Anwendungen dazu ein, neue Zugänge zu biologi-schen Fragestellungen zu finden. Sein bis jetzt größter wissenschaftlicher Erfolg gelang Dr. Pavel Levkin mit der Entwicklung von super-wasserabstoßende Polymeroberflächen, die er für miniaturisierte Zellexperimente nutzt. Levkins Forschergruppe am KIT arbeitet an Strategien der Modifikation von Oberflächen, die in Kontakt mit Zellen treten sowie an der Entwicklung von neuen Nanopartikeln für den gezielten Medikamenten- und Gentransport. Inzwischen setzen namhafte molekulare Zellbiologen Levkins Systeme ein. Aus seinen Arbeiten ging eine Ausgründung hervor, die Incella GmbH.

 

Zur Person
Pavel Levkin, geboren 1980 in Moskau, studierte Chemie am Moskauer Institut für Feinchemikalientechnologie und promovierte an der Universität Tübingen. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität von Wien wurde er Postdoktorand an der University of California Berkeley. Seit 2009 ist er am Institut für Organische Chemie (IOC) und am Institut für Toxikologie und Genetik (ITG) des KIT tätig und leitet die am KIT und an der Universität Heidelberg angesiedelte Helmholtz-Forschungsgruppe Biofunktionale Materialien. 2013 erhielt Levkin einen „ERC Starting Grant" für seine Arbeiten zu superhydrophoben-hydrophilen Mikrostrukturen.

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 02.04.2015
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