Presseinformation 146/2015

25 Jahre wissenschaftliche Politikberatung: Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag

Erfolgreiche Beratungsarbeit des KIT – Festveranstaltung zum Thema „Mensch-Maschine-Entgrenzung“ in Berlin
Seit 1990 berät des Büro für Technikfolgenabschätzung den Deutschen Bundestag. (Foto: Markus Breig, KIT)
Seit 1990 berät des Büro für Technikfolgenabschätzung den Deutschen Bundestag. (Foto: Markus Breig, KIT)

„Moderne Stromnetze“, „3-D-Druck“ sowie „Elektronische Medien und Suchtverhalten“ zählen aktuell zu dem breiten Themenspektrum des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betrieben wird. Seit seiner Gründung 1990 hat das TAB fast 200 Studien zu den gesellschaftlichen Folgen wissenschaftlich-technologischer Entwicklungen vorgelegt. Der Festakt zum 25. Jubiläum, den Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert eröffnen wird, findet am Mittwoch, 2. Dezember 2015, ab 14.30 Uhr in Berlin im Foyer des Paul-Löbe-Hauses des Deutschen Bundestages in statt. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

 

Die Bedeutung des Beratungsinstruments „Technikfolgenabschätzung“ (TA) für den Bundestag wird die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Patricia Lips, bei der Festveranstaltung darstellen. Die parlamentarischen Berichterstatter der vier Bundestagsfraktionen beleuchten Nutzen und Nutzung der TA aus Sicht des Abgeordneten und der Fraktionen. „Festhalten können wir in jedem Fall, dass die TAB-Berichte dem Parlament stets eine unabhängige, neutrale wissenschaftliche Expertise mit dem Anspruch höchster Fundierung bieten. Zugleich zeichnet die transparente und verständliche Vermittlung komplexer Sachverhalte die Arbeitsergebnisse des TAB aus und begründen seinen Erfolg“, so Patricia Lips.

 

Professor Dr. Armin Grunwald, Leiter des TAB und des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT, welches das TAB in Berlin betreibt, wird zur „Mensch-Maschine-Entgrenzung“ vortragen. Das Thema ist nicht nur Gegenstand eines laufenden TAB-Projekts, sondern beschäftigt auch das ITAS seit geraumer Zeit: „Die direkte Kopplung des menschlichen Gehirns mit maschinellen Systemen geschieht zwar gegenwärtig vorwiegend aus therapeutischen und diagnostischen Gründen, doch stehen die Dynamik und Brisanz dieser Neurotechnologien außer Frage, da durch diese Eingriffe nicht mehr nur der menschliche Körper, sondern das menschliche Selbst einem technischen Gestaltungs- und Optimierungswillen unterworfen wird“, so Grunwald.

 

Heutige und zukünftige neurotechnologische Möglichkeiten, deren gesellschaftlicher Nutzen, aber auch mögliche Risiken sind – aus theoretischer und praktischer Perspektive – Gegenstand der Diskussionsrunde „Cyborgs und Maschinen-Menschen – zwischen Therapie und Utopie“, die vom Wissenschaftsjournalist Volkart Wildermuth moderiert. Neben Professor Armin Grunwald vertreten Professorin Christiane Woopen, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Professorin Tanja Schultz, Lehrstuhl für kognitive Systeme an der Universität Bremen, sowie Professor Thomas Stieglitz, Lehrstuhl für Biomedizinische Mikrotechnik an der Universität Freiburg, die Wissenschaft. Die Sicht der Entwickler und Anwender bringen Enno Park, Vorsitzender des Vereins »Cyborgs e.V.«, Karl Heinz Ammon, Nutzer einer hochmodernen myoelektrischen Armprothese, sowie Martin Pusch von der Otto Bock HealthCare GmbH ein.

 

Eine musikalisch-virtuelle „Einstimmung“ auf das Thema bietet mit „The Invisible Drumset“ das Duo „Christopher Rumble“ (Berlin/Dresden) sowie Dr. Marc Bangert vom Dresdener Institut für Musikermedizin: Die Performance verbindet Erkenntnisse aus der neurotechnologischen Forschung mit Hightech und kulturell-künstlerischer Überformung.

 

Wissenschaftliche Analysen für die Politik

Nahezu 200 Studien zu gesellschaftlich folgenreichen wissenschaftlich-technologischen Entwicklungslinien hat das TAB bis heute dem Deutschen Bundestag vorgelegt – zuletzt zu Themen wie »Synthetische Biologie«, »Moderne Stromnetze«, »Climate Engineering« oder »Elektronische Medien und Suchtverhalten«. Die Analysen des TAB werden im Auftrag der Ausschüsse und Fraktionen erarbeitet, werden dort und im Plenum des Bundestages diskutiert und unterstützten so die Abgeordneten in ihrer politischen Arbeit.

 

Auch Enquete-Kommissionen, Bundes- und Landesministerien, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Behörden, Unternehmen und die interessierte Öffentlichkeit nutzen die Ergebnisse der in den TAB-Berichten vorgestellten Szenarien und Handlungsoptionen. Ausgewählte Ergebnisse aus ihren Projekten stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zudem gemeinsam mit dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung bei öffentlichen Veranstaltungen zur Diskussion.

 

Nähere Informationen: www.tab-beim-bundestag.de

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

le, 25.11.2015
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