Presseinformation 016/2012

Chaos, Unsicherheit und Risiko

Neue Unübersichtlichkeiten sind Thema der 16. Karlsruher Gespräche – Vorträge, Diskussionen und Kulturprogramm vom 10. bis 12. Februar 2012
Wachsende Unsicherheiten und Zukunftsängste – ein Thema der Karlsruher Gespräche 2012  (Foto: Specktakulär)
Wachsende Unsicherheiten und Zukunftsängste – ein Thema der Karlsruher Gespräche 2012 (Foto: Specktakulär)

Euro-Rettungsschirm, Demokratieverdrossenheit, Klimawandel: Wir leben in Zeiten der Krisen und Umbrüche. Sind sie Herausforderung, Chance oder Gefahr? Dieser Frage widmen sich die Karlsruher Gespräche mit dem Titel „Alles in (Un-) Ordnung? Neue Unübersichtlichkeiten in einer globalisierten Welt“. Vom 10. bis 12. Februar 2012 präsentiert das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT hierzu Vorträge, Diskussionen und Kulturveranstaltungen. Interessierte sind zu den meist kostenlosen Programmpunkten eingeladen.

Tägliche Nachrichten überschütten Konsumenten mit wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krisen aus aller Welt: Hier fordern die einen mehr Demokratie, dort zocken die anderen ganze Staaten an den Abgrund, hier kämpfen die einen gegen den Klimawandel, dort predigen die anderen Wachstum um jeden Preis. Und auch im Alltag begegnen viele einer unüberschaubaren Komplexität – sei es beim Geldanlegen, Familieplanen oder beim bürgerlichen Engagement. Es scheint, als wäre eine bisherige Planbarkeit durch das Risiko ersetzt worden. „Wir fragen, woher wir Orientierung beziehen, wenn alles ‚sicher unsicher‘ wird“, sagt Professorin Caroline Y. Robertson-von Trotha, Direktorin des ZAK. „Welchen Stellenwert haben Werte wie Sicherheit, Freiheit oder Mitbestimmung, wenn gleichzeitig die Zukunftsängste und Verunsicherungen wachsen? Und wie sieht es mit der institutionellen Verantwortung der Bildungsinstitutionen und Universitäten aus?“

Die 16. Karlsruher Gespräche behandeln Unübersichtlichkeiten und betrachten ihre Auswirkungen auf Individuen und Gesellschaften. Im Mittelpunkt der international besetzten und deutschlandweit einmaligen Veranstaltung steht die Frage, ob Umbrüche notwendige Begleiter gesellschaftlichen Wandels sind oder ob sie etablierte Errungenschaften wie Demokratie bedrohen. Darüber hinaus sind Wachstumsgrenzen, Zukunftsängste, Risikowahrnehmungen und neue Wirtschaftsordnungen Themen der Tagung, welche die Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg eG und die Stadt Karlsruhe unterstützen.

Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen. Anmeldung per E-Mail ananna kwiatkowski does-not-exist.kit edu oder telefonisch unter 0721 608-48027.

Aus dem Programm der 16. Karlsruher Gespräche:

Professor Wolfgang Franz, einer der fünf Wirtschaftsweisen und Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW), und Professor Margrit Kennedy, Verfechterin einer „komplementären“ Währung und Gründerin von MonNetA, widmen sich der Frage „Brauchen wir eine neue Wirtschaftsordnung?“ am Auftaktabend der Karlsruher Gespräche am Freitag, 10. Februar 2012, um 19.30 Uhr im Karlsruher SpardaEvent-Center, Baumeisterstraße 21.

Das Symposium am Samstag, 11. Februar, ab 9.30 Uhr in der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Lammstraße 13-17, eröffnet der Soziologe und Philosoph Professor Zygmunt Bauman mit einem Vortrag zum Leben in der Ungewissheit. Mit dem Thema Risiko und Risikowahrnehmung beschäftigen sich Professor Britt-Marie Drottz-Sjöberg und David Ropeik. Den aktuellen Ereignissen in der arabischen Welt widmen sich der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland, Shimon Stein, und der türkische Journalist Fehim Tastekin. Sie fragen: Kann es eine neue Freiheitsordnung im Nahen Osten geben? Der Schriftsteller Ilija Trojanow befasst sich mit dem Wachstum und dessen Grenzen. Darüber hinaus stehen die Herausforderung der Demokratie ebenso auf der Tagesordnung wie die Frage nach dem Gleichgewicht einer nuklearen Weltordnung, zu der sich Dr. Olli Heinonen, ehemaliger stellvertretender Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) äußert.

Am Sonntag, 12. Februar, behandelt eine internationale besetzte Diskussionsrunde die Jugendproteste in Europa. Die Matinee beginnt um 11 Uhr im SpardaEvent-Center.

Kulturelle Veranstaltungen begleiten das Programm: Dazu gehört die Filmnacht mit zahlreichen Kurz- und Dokumentarfilmen sowie der Satire „Die Yes Men regeln die Welt“, die in Kooperation mit ARTE und dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe am Samstag, 11. Februar, um 20 Uhr im ZKM_Medientheater stattfindet. Am Sonntag, 12. Februar, liest Ilja Trojanow um 14.15 Uhr im MITTLEREN FOYER des Badischen Staatstheaters Karlsruhe aus seinem aktuellen Roman „EisTau“. Am Abend um 20 Uhr zeigt das Staatstheater Karlsruhe im STUDIO die Performance „Quizoola!“.

Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist erwünscht: per Telefon unter 0721 608-44384 oder im Internet unter www.zak.kit.edu.

Weitere Informationen und vollständiges Programm unter: www.zak.kit.edu

 

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

ak, 03.02.2012
Kontakt:

 

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Chief Communication Officer
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Pressesprecherin
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Kontakt für diese Presseinformation:

Anna Moosmüller
ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale
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