Neuer KIT-Präsident Hanselka: "herausforderndste Aufgabe"

Holger Hanselka hat am Montag das Amt des KIT-Präsidenten von Eberhard Umbach übernommen. Beim Festakt im Audimax kündigte er vor 700 Gästen einen Zehn-Punkte-Plan an. Im Blickpunkt stehen Strategie, Struktur, Kultur und Kommunikation.
Forschungsministerin Wanka zu Eberhard Umbach: "Das KIT trägt Ihre Handschrift."
700 Gäste kamen zum Festakt im Audimax des KIT
Vertreterin des Landes: Ministerialdirektorin Simone Schwanitz
Renate Schubert, Vorsitzende des Aufsichtsrats, verabschiedet Eberhard Umbach...
... und übergibt Holger Hanselka die Amtskette
Neuer KIT-Präsident: Holger Hanselka

Die Vorsitzende des Aufsichtsrats, Renate Schubert, leitete den Stabwechsel ein. Die Übergabe finde in einer Phase statt, in der das KIT nach wie vor "ein großes Feldexperiment", zugleich von positiver Stimmung geprägt sei. Nun gelte es, das KIT weiter voranzubringen - sie sei überzeugt, dass dies Holger Hanselka "mit seinem Optimismus" gelingt.

Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, nannte KIT ein Schwergewicht, das aus einer sehr schnellen Fusion hervorgegangen sei. Um in diesem Prozess aus zwei traditionsreichen Einrichtungen eine Einheit zu schaffen, habe Eberhard Umbach "hartnäckig und mutig" sein müssen: "Das KIT trägt Ihre Handschrift." Als Vorreiter auf dem Weg zu mehr Autonomie habe das KIT dazu beigetragen, dass Ende 2012 das Wissenschaftsfreiheitsgesetz in Kraft trat. Diese Freiheit zu nutzen, sei eine der zentralen Aufgaben des neuen Präsidenten - zudem sollte er eine größere internationale Sichtbarkeit und eine weitere Profilierung der Forschung anstreben.

Eberhard Umbach habe sich mit hoher Identifikation und großem Engagement für das KIT eingesetzt, lobte Simone Schwanitz, Ministerialdirektorin im baden-württembergischen Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Es sei gerade auch sein Verdienst, dass es am KIT exzellente Bedingungen für Forschung und Bildung gebe. Bei der weiteren Entwicklung werde die Landesregierung das KIT unterstützen und darauf achten, ob und welche Feinjustierungen nötig sind.

Umbach: "Mühen der Fusion haben sich gelohnt"

In einem persönlichen Rückblick beschrieb der scheidende Präsident Eberhard Umbach das KIT als Pionier in einem sich wandelnden Wissenschaftssystem. "Wir sind im Fusionsprozess weit gekommen", so Umbach. Trotz der Rückschläge wie dem Verlust des Exzellenzstatus lägen die Vorteile des KIT auf der Hand: in der Energieforschung habe sich das KIT als breit aufgestellte, handlungsfähige Experteneinrichtung etabliert und das europäische Konsortium KIC InnoEnergy auf den Weg gebracht; die immer stärkere Integration der Wissenschaftler vom Campus Nord in die Lehre komme den Studierenden zugute; die Kooperationen mit Unternehmen und die Gründungen nähmen zu; das Zusammenwachsen sei in vollem Gange, das Wir-Gefühl in der Dienstleistung wachse; international werde das KIT immer stärker wahrgenommen.

"Die Fusion lohnte die Mühen, der Weg zur Spitze ist aber noch weit", so Umbach, der das Engagement der Beschäftigten lobte und sich bei seinen Mitstreitern im Präsidium und im Erweiterten Präsidium ebenso bedankte wie bei seiner Familie. Seinem Nachfolger wünschte er die Unterstützung des Aufsichtsrats, des Landes und des Bundes, Erfolge in der Forschung, das Vertrauen der Beschäftigten sowie Freude an der neuen Aufgabe.

Hanselka: "KIT steckt voller Ressourcen, Kompetenzen und Ideen"

"Die Latte liegt hoch", fand da der neue Präsident Holger Hanselka in seiner Antrittsrede. Vor ihm liege "die spannendste und herausforderndste Aufgabe". Er blickte auf einige seiner bisherigen Stationen zurück - das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum, das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit, die TU Darmstadt -, hielt aber fest: "Der Karton mit meinen früheren Tätigkeiten ist jetzt verschlossen."

In Workshops hätten er und die weiteren Präsidiumsmitglieder einen Plan für die nächsten Schritte erarbeitet, von dem er nun die Gremien am KIT überzeugen wolle. Er spüre das Vertrauen der Ministerien bei der Arbeit daran, die Fusion zu vollenden: das Forschungsprofil zu schärfen und die innere Kultur weiterzuentwickeln. Das sei schwierig, aber auch faszinierend - denn das KIT biete ein "Füllhorn von Ressourcen, Kompetenzen und Ideen." Sie zur vollen Entfaltung zu bringen, sieht er als Aufgabe des gesamten Präsidiums an. Er erwartet, dass es in einem Jahr wieder komplett ist und dann den neuen Schwerpunkt Internationales hat.


ele, 07.10.2013