Erste Leitbild-Konferenz am 27. September

Ziel der Veranstaltung war es, die große, vierwöchige Leitbild-Debatte im Juni/Juli nachzuzeichnen sowie über den Stand und die Perspektiven des KIT-Leitbildprojekts zu informieren.
Prof. Christof Weinhardt (HoP) zog eine positive Zwischenbilanz des ersten KIT-weiten Partizipationsprojekts.
Timm Teubner (HoP) ließ die Inhalte und die Akteure der KIT-Leitbilddebatte statistisch Revue passieren.
Dr. Thomas Windmann (PKM) stellte den laufenden Prozess des Leitbild-Lektorats vor.

Rund 25 Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Studierende kamen am vergangenen Freitag zur ersten „Leitbild-Konferenz“ in der Aula des Fortbildungszentrums für Technik und Umwelt am Campus Nord zusammen. Projektleiter Prof. Christof Weinhardt vom federführenden House of Participation (HoP) erläuterte zunächst noch einmal den partizipativen Ansatz der Leitbild-Findung sowie die Funktionen und Mehrwerte des künftigen Leitbildes in Bezug auf den Einzelnen wie in Bezug auf das KIT als Organisation. Auch stellte er den an einigen Stellen modifizierten Ablaufplan bis hin zur Leitbild-Abstimmung in der zweiten Novemberhälfte vor. Die für Online-Partizipation rege Beteiligung, die hohe inhaltliche Qualität vieler Beiträge, die vielen kreative Vorschläge zur „Umsetzung“, die erfolgreiche Mobilisierung auch der Studierenden sowie das überwiegend sehr positive Feedback auf das Partizipationsangebot als solches ließen Weinhardt ein „erfreuliches Zwischenfazit“ ziehen, das spätere, ähnliche Debatten am KIT sinnvoll erscheinen lässt. Die Einzelheiten der Präsentation zeigt die beigefügte Powerpoint-Datei, Folien 1-13.

Im Anschluss präsentierte Timm Teubner, wissenschaftlicher Mitarbeiter am HoP, die statistisch-demographische Auswertung der Debatte. Er legte die Zahlen zur Gesamtbeteiligung sowie zur Beteiligung der drei Nutzergruppen „Mitarbeiter“, Professoren“ und „Studierende“ vor, außerdem zum Nutzerverhalten und zur Nutzungsfrequenz. Besonders interessant, wenn auch nicht repräsentativ, waren die freiwilligen demographischen Angaben von rund 100 Nutzern.
Das Schwergewicht von Teubners Ausführungen bildete die statistische Aufarbeitung der Debattenergebnisse, z. B. in Gestalt einer Korrelierung der fünf Debattenkategorien „Stärken“, „Werte“, „Ziele“, „Umsetzung“, „Slogan“ mit den Nutzergruppen, oder in Form von „Word clouds“, mit denen sich ganze Debatten(bereiche) ins Bild setzen lassen. Die Einzelheiten der Präsentation zeigt die beigefügte Powerpoint-Datei, Folien 14 ff.

Dr. Thomas Windmann, Leiter der DE Presse, Kommunikation und Marketing (PKM) und zugleich Koordinator des im Gange befindlichen Prozesses der Aufarbeitung und Textualisierung der Debattenergebnisse („Leitbild-Lektorat“), machte deutlich, welch komplexe Aufgaben sich dem 10-köpfigen Lektoratsteam stellen. Anhand von Beispielen aus den Leitbild-Kategorien „Stärken“, „Werte“, „Ziele“ zeigte Windmann, nach welchen Kriterien zunächst ein Ranking der 419 Vorschläge und 1342 Kommentare erfolgt, wie die „gerankten“ Vorschläge den zehn Themenfeldern „Identität, Kultur, Führung“, „Nachwuchs“, „Struktur, Management, Ausstattung“, „Internationalität, Vernetzung“, „Gesellschaftliche Verantwortung, Nachhaltigkeit, Öffentlichkeit“, „Diversität“, „Forschung“, „Lehre“, „Innovation“ und „Disziplinen, Natur-, Ingenieur-, Geisteswissenschaften“ zugeordnet werden und wie die Lektoren dann, vorsichtig und schrittweise, das Material verdichten und in den sprachlichen Duktus eines Leitbildes überführen. Dieses „Trichter-Verfahren“ wird am Ende zu abstimmungsfähigen Leitbild-Modulen führen.

Anders, berichtete Windmann, verhält es sich bei den Vorschlägen zur „Umsetzung“ und zum „Slogan“. Erstere wurden vom Lektoratsteam bereits erfasst und an die Fachabteilungen zur Prüfung und etwaigen Umsetzung weitergeleitet. Die Gesamtliste der Umsetzungsvorschläge wird in Kürze veröffentlicht. Bei den Slogans wurde, nach dem Grad der Zustimmung in der Debatte, ebenfalls ein Ranking vorgenommen. Zugleich hatten 285 KIT-Angehörige dagegen votiert, überhaupt einen KIT-Slogan zu kreieren. Daraufhin entschied sich das Projektteam dafür, über den neuen KIT-Slogan erst dann abstimmen zu lassen, wenn das fertige Leitbild vorliegt. So will man sicherstellen, das Leitbild und Slogan wirklich gut zueinander passen. Die Option für „gar kein Slogan“ bleibt bei dieser nachgelagerten Wahl natürlich bestehen. Die Einzelheiten der Präsentation zeigt die beigefügte Powerpoint-Datei.

Die letzte Dreiviertelstunde der Veranstaltung war für Fragen, Einschätzungen und Anregungen der Besucher reserviert. Lebhaft erörtert wurden in der Diskussion u. a. die „Randbedingungen“ des Leitbildprozesses (zum einen Gremien wie Präsidium und Senat, zum anderen bereits vorhandene Dokumente wie Satzung, Zukunftskonzept oder Ethische Leitlinien), das Ineinandergreifen von Kritik, Ressentiment und neuer Konstruktivität in der Leitbild-Debatte sowie die Frage nach der Originalität des künftigen KIT-Leitbildes. 

Die zweite Leitbild-Konferenz wird nach Beginn des Wintersemesters, am 8. November, stattfinden (Campus Süd, 9.30 bis 11.00 Uhr, Hörsaal Neue Chemie).

jha, 30.09.2013